(Kassel -) Obervellmar - Volkmarsen

Kassel Hbf 345,2
Kassel Harleshausen 341,5
Obervellmar 36,3/337,7
Heckershausen 34,1
Weimar 31,5
Fürstenwald 28,4
Zierenberg 23,6
Oberelsungen 19,3
Altenhasungen 14,8
zum Munitionslager, später Bundeswehr (Pommernkaserne) Wolfhagen 10,9
Ehringen 4,7
nach Warburg/ Westfalen Volkmarsen 0,0
Külte- Wetterburg
weiter nach Korbach

Streckenbeschreibung

Die Strecke Kassel - Volkmarsen wurde 1897 fertiggestellt und in Betrieb genommen. In Volkmarsen knüpfte sie an die 1890 fertiggestellte Linie (Marburg/Lahn -) Arolsen - Warburg/Westfalen an. Die eingleisige Nebenbahn zweigt in Obervellmar von der Hauptbahn Kassel - Warburg ab. Die Station Obervellmar wurde erst anlässlich dieses Nebenbahnanschlusses errichtet. Im Jahr 1902 wurde von dort aus auch noch eine Querverbindung zum Rangierbahnhof Kassel errichtet.
Während eine Diesel- RT aus Wolfhagen einfährt, hat auf dem Gegengleis ein Zug Ausfahrt Richtung Warburg/Westf. Das Bild stammt aus dem Jahr 2008-
Zunächst geht es durch Wiesen und Felder auf Heckershausen zu.
Heckershausen ist von Beginn an ein Haltepunkt mit Wartehäuschen nebst kleinem Dienstraum.
Die Strecke folgt weiter dem Tal der Ahne und kreuzt die sogenannte Rasenallee, die ihren Namen wohl dem zeitgenössischen Fahrbahnbelag verdankt. Auf ihr fuhren Landgrafen und Kurfürsten vom Schloß Wilhelmshöhe zum Schloß Wilhelmstal.
216 117 mit abendlichem Nahverkehrszug zwischen Weimar und Heckershausen (1981).
Das weitläufige Bahngelände von Weimar (Bez. Kassel) erinnert daran, daß hier einst umfangreicher Güterverkehr herrschte, vor allem die Verladung von Basalt aus den naheliegenden Steinbrüchen. Hinter Weimar wird das Tal der Ahne verlassen und die Bahn muß die nördlichen Ausläufer des Habichtswaldes erklimmen. Der beschauliche Ort Fürstenwald wird nur tangiert, dann geht es auf den einzigen Tunnel, den 816 m langen Zierenberger Tunnel, zu. Hier erreicht unsere Strecke mit 300 m über Meeresspiegel auch ihren höchsten Punkt.
Das weitläufige Bahngelände von Weimar (Bez. Kassel) erinnert daran, daß hier einst umfangreicher Güterverkehr herrschte, vor allem die Verladung von Basalt aus den naheliegenden Steinbrüchen. Hinter Weimar wird das Tal der Ahne verlassen und die Bahn muß die nördlichen Ausläufer des Habichtswaldes erklimmen. Der beschauliche Ort Fürstenwald wird nur tangiert, dann geht es auf den einzigen Tunnel, den 816 m langen Zierenberger Tunnel, zu. Hier erreicht unsere Strecke mit 300 m über Meeresspiegel auch ihren höchsten Punkt.
Vorbei den den "Koppensteinen" zieht 216 213 im Jahr 1981 ihren Nahverkehrszug nach Volkmarsen.
Idylle an einem spätsommerlichen Abend des Jahres 1980: 798 und Gefolge werden in Kürze den Zierenberger Tunnel von der Ostseite her erreichen.
Regiotram nach Zierenberg beim verlassen des Zierenberger Tunnels am 26.12.2008.
798 mit Bei- und Steuerwagen auf dem Weg nach Korbach im Frühjahr 1985.
Ein 646 der Kurhessenbahn hat am 28.02.2015 den alten, 1896 fertiggestellten, Zierenberger Tunnel verlassen. Die elegante Bogenbrücke (siehe vorhergehendes Bild) musste einer futuristisch anmutenden Baubrücke weichen, welche Rohre und Leitungen aufnahm. Diese versorgten die Baustelle des "Neuen Zierenberger Tunnels". Seit dem 11. Oktober 2018 fahren die Triebwagen und Regiotrams durch den neuen Tunnel, der alte wurde verfüllt. Damit hat man die Chance vertan, die Streckein diesem Abschnitt zweigleisig auszubauen.
Hinter dem Tunnel erwartet uns die fast alpenländisch anmutende Kulisse des Dörnberges. Herausragendes Bauwerke ist das Viadukt über die Warme bei Zierenberg.
Der Bahnhof Zierenberg ist eine zweigleisige Kreuzungsstation. Zum Abstellen der hier endenden "Arbeiterzüge" gab es zusätzlich ein 100 m langes Gleis gegenüber dem Empfangsgebäude. Es läßt sich heute noch erahnen.
Da im gegenwärtigen Fahrplan wieder Züge in Zierenberg wenden und gleichzeitig Zugkreuzungen stattfinden, wurde das Ladegleis zum Abstellen der Garnituren hergerichtet.
Hinter Zierenberg kommt die letzte Steigung. Ohne Halt geht es am kleinen Ort Friedrichsaue vorbei nach Oberelsungen. 211 176 hat am 22. September 1982 eine modellbahngerechte Garnitur des 8243 am Haken, sogar der Steuerwagen scheint (zumindest äußerlich) noch als solcher intakt zu sein.
Zwischen Korbach und Kassel fahren heute noch Güterzüge! Diese Aufnahme entstand 1990 zwischen Oberelsungen und Zierenberg.
Zeitweise war neben dem Bahnhof eine Abfüllanlage für Kohlensäure in Betrieb. Über eine weite Ebene wird Altenhasungen erreicht.
Bei einer Streckenwanderung am 29. April 2007 entstand dieses und nachfolgende Bild: RegioTram bei Altenhasungen ....
Nach der Kreuzung in Wolfhagen kommt kurze Zeit später der RegionalExpress nach Kassel-Wilhelmshöhe.
Nach ca. 4 km sind wir in Wolfhagen.
211 mit einem typischen Zug der 70er Jahre zwischen Wolfhagen und Altenhasungen. Foto: John Price
Frühe Planungen sahen vor, von hier noch Strecken nach Fritzlar und sogar nach Köln zu bauen. Beide Vorhaben wurden nicht realisiert. Der Wolfhagener Bahnhof wurde aber vorausschauend an der Achse dieser noch nicht vorhandenen Gleise ausgerichtet, sodaß er heute ein wenig neben dem Geschehen steht.
Kurz hinter der Ausfahrt zweigt linker Hand der Anschluß zur Pomernkaserne (früher Munitionsfabrik) ab. Im Abzweig befindet sich ein ehemals dreigleisiger Übergabebahnhof mit beidseitigen Ladestraßen.
Über Ehringen geht es nun im Erpetal mit stetigem Gefälle nach Volkmarsen.
Rechter Hand erscheint die Burgruine Kugelsburg und schon ist der Bahnhof erreicht.
Betriebsmäßig war hier in der Anfangszeit der Wendepunkt der Züge von Kassel. Sie hatten dort Anschluß an die Bahnen Marburg - Warburg. Nach 1918 orientierte sich der Verkehr mehr in Ost- West- Richtung, also Kassel - Korbach (- Frankenberg - Marburg). Von Warburg kamen die Zubringerzüge herunter. Diese Strecke wurde 1967 im Personenverkehr, 1982 auch im Güterverkehr stillgelegt und abgebaut. In der Ortslage Volkmarsen ist die Trasse gleichwohl noch sehr gut auszumachen.
Im April 1998 dampfte es wieder zwischen Kassel und Korbach: 94 1292 und 216 221 mit einem Sonderzug bei Arolsen.

Literatur

  1. Dr. Lutz Münzer: Entstehung und Frühzeit preussischer Durchgangsnebenbahnen im ländlichen Raum - die Linien Sarnau - Volkmarsen - Warburg und Volkmarsen - Obervellmar
    in Jahrbuch für Eisenbahngeschichte Heft 29 (1997), DGEG Karlsruhe
  2. Dr. Lutz Münzer: Volkmarsen- Obervellmar, abgedruckt in der 44. Ergänzungsausgabe von "Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland einst & jetzt, erschienen bei GeraNova 2003

Links

Übergabegüterüge Korbach-Kassel

Volker Credé , Kassel, Oktober 2019