Anschlussbahn Hemfurth

Zwischen 1908 und 1914 errichtete der preussische Staat im Edertal den seinerzeit größten Stausee Deutschlands. Hinter einer 47 m hohen und (in der Krone) 400 m langen Schwergewichtsmauer können bis zu 202 Millionen Kubikmeter Wasser aufgestaut werden. Zum Transport von Baumaterial wurde eine Stichbahn herangeführt, die zwischen Bergheim-Giflitz und Buhlen von der Strecke Wega-Korbach abzweigt. Auch nach Fertigstellung der Staumauer wurde die Strecke weiterbenutzt: in Hemfurth wurden die Pumpspeicherwerke Waldeck I (1929) und Waldeck II (1968) errichtet. Die dort eingesetzten Maschinen wurden bis in die Gegenwart auf diesem Gleis herangebracht. Der Kraftwerksbetreiber PREUSSEN-ELEKTRA schaffte für den Werksverkehr im Jahr eine HENSCHEL-DG26 (Fabriknummer 2276) an. Die Lok ist heute noch als Denkmal in Stollhamm vorhanden. Die Strecke war auch zeitweise für den Ausflugsverkehr interessant: neben einigen Sonderfahrten von Schnelltriebwagen (VT08, VT11.5) führte die KNE einen Wochenendverkehr durch. Gegenwärtig werden auf der Strecke Draisinenfahrten angeboten (www.eder-draisine.de).

Sonderfahrt des historischen VT11.5 von Kassel nach Hemfurth. Hier macht der Triebzug in Bad Wildungen Kopf.

Literatur zum Thema: Volker Credé, Kassel, August 2007