Grebenstein

Grebenstein ist eine nordhessische Kleinstadt mit derzeit (2019) knapp 5750 Einwohnern. Sie liegt an der Bahnstrecke Kassel - Warburg bei Kilometer 324 (Zählung von Aachen) und am Fuß des Burgberges, auf dem die Burg Grebenstein steht. Am 30. März 1848 wurde das erste Teilstück der "Friedrich- Wilhelms- Nordbahn" von Grebenstein nach Carlshafen als Inselbetrieb eröffnet. Erst fünf Monate später konnte man von der Residenzstadt Cassel nach Grebenstein reisen. Zwischen 1872 und 1875 wurde die Bahn aus der Ortsmitte an den Rand verlegt.
Das Empfangsgebäude von Grebenstein im Jahr 2008.
Eine Regiotram aus Hofgeismar-Hümme passiert den Bahnübergang im Zuge der Strasse "Steinerne Brücke" am 12. April 2008.
Gegenrichtung: Am 30.06.2015 setzt der 612 seine Reise als RE Kassel- Hagen nach einem Zwischenhalt in Grebenstein fort.
Immer noch der 30.06.2015: aus Kassel kommend durchfährt dieser Güterzug den Einfahrtbereich von Grebenstein. Beim ersten Wagen handelt es sich um einen Militärbegleitzugwagen Bcmkh 240, der mit 12 weiteren Exemplaren 2002 aus Bm235- Wagen umgebaut wurde.
01 1101 hat den E540 nach Hamm am Haken. Das Foto von Horst Deckert aus dem Jahr 1966 ist im Bildarchiv der Eisenbahnstiftung zu finden.
An der Burg vorbei ziehr eine 110 (!) den Containerzug Richtung Kassel (28. Oktober 1980).
Ein 633 nach Hagen legt sich in die Kurve der Einfahrt von Kassel (13.10.2019). Hier beginnt die "Neubaustrecke" von 1875.
Bereits 20 Jahre nach Inbetriebnahme der Strecke erschütterten zwei Eisenbahnunglücke den Ort Grebenstein: am 21.08 1871 entgleiste der Schnellzug Gerstungen - Warburg auf der Einfahrweiche des alten bahnhofes. recht genau ein Jahr später, am 24. August 1872, stürzte ein Richtung Kassel fahrender Zug in der Bahnhofsausfahrt nach links in den Bach "Esse". Als Folge dieser Unglücke wurde eine neue Streckenführung realisiert, die den Burgberg auf der ortsfernen Seite umfährt. Der neue Bahnhof liegt einige Meter östlich des alten Areals, dort, wo heute ein Supermarkt steht.
Streckenverlauf von 1848 bis 1875. Die Grafik entstand unter Zuhilfenahme eines Kartenausschnitts von OpenStreetMap.
Die alte Trasse ist in Ortslage sehr schön restauriert und mit informativen Tafeln versehen.
Brücke über die Esse im Zuge der alten Ortsdurchfahrt.
Brücke über einen Fußweg. Hier müssen die beiden Unglücke stattgefunden haben.
Am südlichen Ortsrand erkennt man den alten Bahndamm einschliesslich der Durchführung der Esse schon von weitem in der Landschaft.

Volker Credé, Kassel, im Oktober 2019
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