Reichelt & Co GmbH, Niederhone

Wahrscheinlich im Jahre 1920 etablierte sich in den verlassenen Hallen eine Waggonfabrik, die »Hessischen Maschinen und Waggonfabriken Reichelt & Co. GmbH, Niederhone«, die Anfang der 1930er Jahre, wahrscheinlich im Jahre 1932, mangels Aufträgen aufgegeben wurde. Da die vorhandenen Platzverhältnisse sehr beengt waren, wurde extra für diese Waggonfabrik am Ende des ehemaligen Zubringers für die Zuckerfabrik eine Drehscheibe mit knapp 10 Meter Durchmesser errichtet, die per Hand betrieben wurde. Nur so konnte Material direkt in die Hallen transportiert und die fertigen Waggons, die die Fabrik verlassen haben, aus den Hallen heraus auf die Strecke gebracht werden. Nach Schließung der Fabrik verwahrloste das Gelände und die Drehscheibe wurde schließlich nach dem Ende des 2. Weltkriegs im Jahre 1946 oder 1947 abgebaut, ebenso das Gleis mit dem Zubringer.
Recherche und Text: Hermann Friske, Reichensachsen
Dieses Bild (Karl-Heinz Kallerhoff †, Niederzwehren, Sammlung Volker Credé,) zeigt zwei fabrikneue Abteilwagen bei der Ablieferung. Die Aufnahme ist vermutlich 1923 entstanden, die Wagen stehen auf der Brücke über die heutige Südstraße. Im Hintergrund kann man die ehemalige Drehscheibe erkennen.
Von Uli Krüger erhielt ich dieses Bild. Es zeigt eine Halle der Waggonfabrik, möglicherweise sogar die selbe wie auf dem ersten Bild. Mittlerweile ist auch sie abgebrochen. Nach Beseitigung der Altlasten entstand hier der „Park & Ride- Parkplatz“ Niederhone.


Volker Credé, Kassel, im Februar 2020
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